Die SP steht für eine kostenlose und qualitativ hochstehende Tagesschule ein

Nach dem erfolgreichen Pilotprojekt «Tagesschule 2025» soll die Stadt Zürich ab dem 1. Januar 2023 auf allen Stufen der Volksschule das Tagesschulmodell einführen. Die SP hat sich stets für Tagesschulen für alle stark gemacht und begrüsst daher die flächendeckende Einführung der Tagesschule umso mehr. Sie ermöglicht nicht nur eine umfassendere Unterstützung der Schüler:innen, sondern auch eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie für die Eltern.

Damit die Tagesschule diese Versprechen auch tatsächlich einhalten kann, muss sie richtig ausgestaltet und ausgestattet sein. Genau dafür hat sich die SP im Rahmen der Beratungen in der zuständigen Kommission des Gemeinderates eingesetzt. Ein besonderes Augenmerk hat sie dabei auf die folgenden Punkte gelegt:

Die Volksschule muss kostenlos bleiben

Mit der flächendeckenden Einführung gilt das Tagesschulmodell auf allen Stufen der Volksschule. Für die SP ist klar, dass die Volksschule auch mit dem neuen Modell weiterhin kostenlos bleiben muss. «Die neun Franken, die der Stadtrat von den Eltern pro Mittag verlangen will, fallen für Familien ins Gewicht – insbesondere, wenn die Familie mehrere Kinder hat», so SP-Gemeinderätin Ursula Näf.

 

Die SP lehnt deshalb nicht nur die Mittagsgebühren ab, sondern unterstützt auch die Forderung nach günstigeren Tarifen für die sogenannt ungebundenen Mittage (neu zwischen 4.50 und 18 Franken pro Mittag). Das sorgt für eine Entlastung der Familien und verringert die grossen Unterschiede zwischen den Tarifen.

Gute Betreuungsqualität 

Die Tagesschule darf nicht zu einer Sparmassnahme werden. Sonst verspielen wir leichtfertig die Chancen, welche die Tagesschule sowohl für Schüler:innen als auch für Eltern bietet. «Die Betreuung der Schüler:innen über Mittag ist eine komplexe Aufgabe, die genügend und gut ausgebildetes Personal verlangt. Deshalb muss der Betreuungsschlüssel nach pädagogischen Kriterien festgelegt werden», stellt Ursula Näf klar.

 

Daneben brauchen die Schulen für eine gute Betreuung auch genügend finanzielle Ressourcen. Es braucht mindestens 28 Franken pro Kind und Mittag für die Schulen, die SP unterstützt einen entsprechenden Antrag. Wenn der Mittag länger als 80 Minuten dauert oder besondere Umstände das nötig machen, sollen die Ressourcen entsprechend erhöht werden.

Mehr Vereinbarkeit, mehr Bildungsgerechtigkeit

Heute endet der Unterricht in der Primarschule teilweise bereits vor 15:30 Uhr. «Arbeitszeiten und Betreuung darum herum zu organisieren, ist für viele Eltern eine grosse Herausforderung. Wir fordern deshalb, dass die Tagesschule bis mindestens 16 Uhr dauern und so die Eltern bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie entlasten soll», so Näf.

 

Eine gute Gelegenheit dafür bieten betreute Aufgabenstunden, wie sie die SP zusammen mit den Grünen fordert. Kinder können so unter Aufsicht und mit Unterstützung lernen und allfällige Hausaufgaben bearbeiten. Das ist besonders wichtig für die Bildungschancen von Schüler:innen, deren Eltern kaum oder gar nicht dazu in der Lage sind, sie zu Hause beim Lernen zu unterstützen. Damit leisten betreute Aufgabenstunden einen wichtigen Beitrag zu mehr Bildungsgerechtigkeit.

Flexibilität für Schulen und Familien

Nicht alle Schulen haben die gleichen Voraussetzungen für den Tagesschul-Betrieb. Einige haben längere Schulwege, andere weitere Wege zwischen Schul- und Verpflegungsräumen. Um diesen lokalen Begebenheiten Rechnung zu tragen, brauchen die Schulen genügend Spielraum. Deshalb beantragt die SP, dass der Mittag zwischen 80 und 100 Minuten angesetzt werden darf. Entscheiden sollen darüber die Schulen selbst.

 

Auch Familien funktionieren nicht alle gleich und haben unterschiedliche Bedürfnisse. Bei vier gebundenen Mittagen pro Woche (also z.B. in der Sekundarschule) sollen Eltern die Möglichkeit erhalten, ihr Kind von einem dieser Mittage abzumelden. Das gibt Familien genügend Flexibilität, ohne dabei Sinn und Zweck der Tagesschule zu untergraben.