Die SP will die Rückeroberung des Strassenraums für alle und zugunsten des Klimaschutzes, der Velofahrenden und von Frei- und Grünräumen

Über 100 km sichere Velorouten, hochwertige Fussgängerbereiche und Grünflächen, weniger Autoverkehr – die SP schlägt im Verkehrsrichtplan Pflöcke ein, um Zürich zu einer klimaneutralen Stadt umzubauen und den heute von Parkplätzen verstellten öffentlichen Raum der Bevölkerung zurückzugeben.

Zur Erreichung der Klimaziele müssen Anreize geschaffen werden, damit vermehrt Bürger:innen auf ökologische Verkehrsmittel umsteigen. Gleichzeitig soll als Beitrag zur Hitzeminderung der Anteil an Grünflächen erhöht werden.

 

Heute ist die Beanspruchung des öffentlichen Raums durch private Motorfahrzeuge massiv zu hoch. Dieser muss zurückerobert und allen zugänglich gemacht werden. Der unmotorisierte Verkehr und die öffentlichen Verkehrsmittel sollen deshalb priorisiert und deren Anteil am Gesamtverkehr erhöht werden.

 

Viele öffentliche Flächen sind durch Parkplätze verstellt. Die SP setzt sich dafür ein, oberirdische Parkplätze abzubauen, um freie Flächen zum Verweilen und Flanieren zu ermöglichen. Dies hilft auch dem Kleingewerbe, welches vom Fussverkehr profitiert. Um den Suchverkehr zu vermeiden, setzt sich die SP für ein effizientes Parkleitsystem ein. Bei ausgewiesenem Bedarf können oberirdische Parkplätze in private Parkierungsanlagen oder Parkhäuser verlagert werden. Dies gilt auch für den historischen Parkplatzkompromiss.

Dieser soll durch eine neue Strategie ersetzt werden. Der Fokus liegt demnach nicht mehr auf der Erbsen- bzw. Parkplatzzählerei, sondern in der Ermöglichung von Fussgängerbereiche in der Innenstadt, wie beispielsweise am Zähringerplatz, dem Stadthausquai oder in der Löwenstrasse. Die bestehenden oberirdischen Parkplätze sollen prioritär den Gewerbetreibenden und Mobilitätseingeschränkten zur Verfügung stehen. Ebenso ist eine klare Strategie für eine effiziente City-Logistik notwendig, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten.

 

Der Gewerbeverkehr soll durch den reinen Bequemlichkeits-Autoverkehr nicht weiter ausgebremst werden. Nicht nur die Parkplätze, sondern auch die Verkehrsachsen sind davon betroffen. Diese müssen strikter nach Geschwindigkeiten getrennt werden, so zum Beispiel zwischen den quartierübergreifenden Hauptachsen und den Erschliessungsstrassen in den Quartieren. In diesen soll der motorisierte Verkehr möglichst tief gehalten werden. Die SP setzt sich dafür ein, dass die Stadt in sogenannte Quartierblocks eingeteilt wird. Diese vom Durchgangsverkehr befreiten Wohnzonen tragen ihren Teil zu einer lebenswerten Stadt bei.

 

Die Entflechtung der Verkehrsachsen betrifft insbesondere auch die Velofahrer:innen und Fussgänger:innen. Das Verdikt der Stadtzücher:innen ist klar. Gefordert sind zwingend mehr Velorouten. Hier machen wir vorwärts. Auf Druck der SP und ihrer Partner:innen wird im Verkehrsrichtplan das Velovorzugsroutennetz eingetragen, damit die Velorouten-Initiative jetzt rasch umgesetzt werden kann. So sollen mehr als 100km Velovorzugsrouten entstehen, die die ganze Stadt über ein feinmaschiges Netz erschliessen.

Entscheidend ist dabei die Qualität: Mit autofreien Velorouten können wir Velounfälle verhindern und sicherstellen, dass sich Menschen von 8 bis 80 mit dem Velo durch Zürich bewegen können. Und, wichtig, die Entflechtung von Velofahrenden und Fussgänger:innen entschärft auch zahlreiche Konflikte zwischen den unmotorisierten Verkehrsteilnehmer:innen. Mit dem völlig überarbeiteten Velokapitel im kommunalen Richtplan ist die Grundlage geschaffen, einerseits für die rasche Umsetzung der Velovorzugsrouten auf der Strasse und andererseits für den behördenverbindlichen und raumsichernden Eintrag im regionalen Richtplan.

 

Die SP ist überzeugt: mit dem vorliegenden Richtplan und den sozialdemokratischen Anträgen, wird der Verkehr ökologischer, flüssiger, sicherer, stadtverträglicher und Zürich erhält mehr qualitativ hochstehende öffentliche Flächen und Räume.

 

 

Auskünfte:

Marco Denoth, SP Gemeinderat, Tel. 079 407 70 77

Heidi Egger, SP Gemeinderätin, Tel. 076 562 51 12

Pascal Lamprecht, SP Gemeinderat, Tel. 076 419 11 03