Katastrophale Auswirkungen des Schiffszuschlages

Arbeitsplatzverluste, leere Schiffe, Mindereinnahmen und massive Proteste aus der Bevölkerung: Der Schiffszuschlag erweist sich als Desaster für die ZSG und die bürgerliche Abbaupolitik. Die SP verlangt weiterhin mit Nachdruck einen umgehenden Verzicht auf den unnötigen Strafzuschlag und prüft alle Optionen, auch die Lancierung einer Volksinitiative.

Trotz grossen Protesten aus der Bevölkerung und Entlassungen bei der ZSG-Gastronomie, trotz fast leeren Schiffen, trotz einer Viertelmillion Franken weniger Leistungsbeitrag vom Bund, trotz geringerer Anteile aus den Verteilertöpfen von General- und Halbtax-Abo, trotz grösserem Personalaufwand für Verkauf und Kontrolle des Strafzuschlags, trotz Mindereinnahmen beim Gastronomiepachtzins: Die verantwortlichen Gremien sind uneinsichtig und weigern sich, den unnötigen Schifffünfliber wieder abzuschaffen.

Ein Drittel weniger Passagiere

Die SP fordert umso dringender den Verzicht auf den unnötigen Schiffszuschlag. Denn dieser ist nicht nur störend, sondern auch schädlich für den Tourismus und volkswirtschaftlich betrachtet ein klarer Fehler. Ein Drittel weniger Passagiere auf dem See sollten Warnung genug sein. Die prognostizierten 3 Millionen Mehreinnahmen wurden nicht erreicht, kosteten bereits mehrere Angestellte ihre Arbeitsstelle, was sich neben den unnötigen Arbeitsplatzverlusten auch negativ auf die kantonalen Finanzen auswirkt durch fehlende Steuereinnahmen und weitere negative Seiteneffekte. Durch die tieferen Beiträge aus GA- und Halbtax-Topf wird sich das Resultat zudem nochmals verschlechtern.

Paradebeispiel unsinniger Abbaupolitik

Wie fast alle Abbaumassnahmen der letzten Jahre ist der Schiffszuschlag nicht zu rechtfertigen. Bei einem budgetierten mehrstelligen Millionengewinn des Kantons für 2018 gibt es keinen einzigen Grund mehr, der für den Zuschlag spricht. Zusammen mit vielen andern LÜ16-Massnahme ist er vielmehr dafür verantwortlich, dass unser Kanton an Attraktivität verliert, dass für unsere Umwelt weniger Gelder zur Verfügung steht und das kantonale Personal mit weit schlechteren Anstellungsbedingungen leben muss als in der Privatwirtschaft.

Grosser Ärger in der Bevölkerung

Man kann davon ausgehen, dass die Bevölkerung den Schiffszuschlag auch deshalb so klar ablehnt, weil an vielen Orten am Zürichsee der öffentliche Seezugang stark eingeschränkt ist und somit für viele Leute eine Schifffahrt die einfachste Möglichkeit ist, den See als öffentliches Gewässer zu geniessen. Der See gehört Allen: Deshalb muss der Zuschlag wieder abgeschafft werden und gleichzeitig mehr Uferfläche öffentlich zugänglich gemacht werden, zum Beispiel durch die vorgeschriebene Weiterentwicklung der Seeuferwege.

 

Die SP nimmt die Proteste der Bevölkerung ernst und den Kanton in die Pflicht. Mit verschiedenen Partnern prüfen wir deshalb aktuell auch die Lancierung einer Initative zur Rettung der Zürichseeschiffahrt.