SP lanciert Initiative für mehr bezahlbare Wohnungen

Die Mieten in der Stadt Zürich haben sich in den letzten 20 Jahren fast verdoppelt. Um diese Entwicklung zu stoppen, beschloss die SP Stadt Zürich an ihrer Delegiertenversammlung vom Donnerstagabend die Lancierung einer Initiative für mehr bezahlbare Wohnungen.

Während der Anteil gemeinnütziger Wohnungen seit Jahren stagniert, besitzen Immobilienkonzerne einen immer grösseren Anteil der Wohnungen in der Stadt Zürich. Geht die Entwicklung weiter wie in den letzten 10 Jahren, besitzen die Immobilienkonzerne und institutionelle Anleger bis zum Jahr 2050 jede zweite Wohnung in der Stadt Zürich.

 

«Die Entwicklung auf dem Wohnungsmarkt geht in die falsche Richtung – und das mit dramatischer Geschwindigkeit», so SP-Gemeinderat Florian Utz. «Wenn Immobilienkonzerne und institutionelle Anleger immer mehr Wohnungen besitzen, führt das unweigerlich zu weiter steigenden Mieten.»

 

Die Geschäftsleitung beantragte den Delegierten deshalb die Lancierung einer städtischen Initiative zur Ermöglichung von mehr gemeinnützigen Wohnungen:

  1. Die Stadt soll den Auftrag erhalten, mehr Wohnungen auf dem Markt zu kaufen und gemeinnützig zu vermieten, anstatt sie den Immobilienkonzernen zu überlassen.
  2. Die städtischen Wohnbaustiftungen sollen insgesamt 250 Millionen Franken Eigenkapital erhalten, und der Stadtrat soll den Stiftungen überdies Darlehen gewähren können. Dadurch sollen in den nächsten 20 Jahren unter anderem 2’000 zusätzliche Alterswohnungen der Stiftung SAW ermöglicht werden.
  3. Wohnbaugenossenschaften sollen ebenfalls gestärkt werden: Neu soll die Stadt mit ihrer starken Bonität für Kredite von Genossenschaften bürgen können. Dadurch sinken die Zinskosten von Genossenschaften, was wiederum ihre Handlungsfähigkeit stärkt.
  4. Ein besonderes Augenmerk legt die SP auf sozial Benachteiligte: Von den neu akquirierten Wohnungen soll das Sozialdepartement einen Anteil erhalten, um diese unkompliziert Menschen zur Verfügung stellen zu können, die besonders von Armut betroffen sind.

«Es braucht jetzt ein deutlich erhöhtes Engagement der Stadt auf dem Wohnungsmarkt, um die Übernahme von Zürich durch Immobilienkonzerne zu verhindern», fasste SP-Gemeinderat Florian Utz das Initiativ-Projekt zusammen. «Mit gezielten Massnahmen wollen wir dafür sorgen, dass die Preisspirale nicht immer weiter dreht. Denn es darf nicht sein, dass viele Zürcherinnen und Zürcher ihre eigene Stadt verlassen müssen, weil sie hier keine bezahlbare Wohnung mehr finden.»

 

Diesem Aufruf schlossen sich die Delegierten an und beschlossen einstimmig die Lancierung der Wohnbau-Initiative.

Prix Enzo 2020 geht an die Organisator:innen von Risotto und rote Geschichten

Da im vergangenen Jahr pandemiebedingt keine physischen Delegiertenversammlungen stattfinden konnten, musste auch die Verleihung des Prix Enzo 2020 aufgeschoben werden. Nun konnte die Verleihung endlich stattfinden. Geehrt wurde der Bildungsausschuss der Stadtpartei für die jahrzehntelange Organisation von Risotto und rote Geschichten im Volkshaus.

 

Stadtrat Raphael Golta würdigte Risotto und rote Geschichten als sozialdemokratische Institution und Kulturinstitution, die weit über die Partei hinweg Ausstrahlung besass. «In jahre- und jahrzehntelanger ehrenamtlicher Arbeit hat der Bildungsausschuss die Partei und die Stadt enorm bereichert», so Golta.