SP vergibt zwiespältige Noten an den Regierungsrat

Der Re­gie­rungs­rat hat heute an einer Me­dien­kon­fe­renz auf die ver­gan­gene Le­gis­la­tur zurück­ge­blickt. Die SP Kan­ton Zürich ist mit der Re­gie­rung nicht nur zu­frie­den. Sie kri­ti­siert vor allem die Nicht-Um­set­zung der Kul­tur­lan­di­ni­tia­tive und die frag­wür­dige Hal­tung ge­genü­ber Spi­tal­pri­va­ti­sie­run­gen.

Po­si­tiv her­vor­zu­he­ben ist aus Sicht der SP die ge­sell­schafts­li­be­rale Hal­tung des Re­gie­rungs­ra­tes während der letz­ten vier Jah­re. Er­freut ist die SP, dass Mario Fehr gegen Ende der Le­gis­la­tur den Voll­be­stand der Kan­tons­po­li­zei er­reicht hat (siehe Me­dien­mit­tei­lung vom 15. Ja­nu­ar). Die­ser ge­währ­leis­tet mehr Si­cher­heit im Kan­ton Zürich und ent­las­tet die ein­zel­nen Po­li­zei­an­ge­stell­ten. Re­gine Aeppli hat sich in den ver­gan­ge­nen vier Jah­ren er­folg­reich für einen stär­ke­ren Bil­dungs­stand­ort Zürich ein­ge­setzt. Die Eröff­nung der neuen Stand­orte der Päd­ago­gi­schen Hoch­schule an der Sihl­post und der Zür­cher Hoch­schule der Künste im Toni-Areal sind nur zwei ihrer Ver­diens­te. Die Schul­re­for­men in der Volks­schule sind zudem gut un­ter­wegs und konn­ten mit ru­hi­ger Hand kon­so­li­diert wer­den. Eben­falls lo­bens­wert ist der Ein­satz bei­der SP-Re­gie­rungs­mit­glie­der für ein­heit­li­che So­zi­al­hil­fe­richt­li­ni­en. Nur so kann der un­wür­dige und in­ef­fi­zi­ente So­zi­al­tou­ris­mus zwi­schen den Ge­mein­den und zwi­schen den Kan­to­nen ver­mie­den wer­den. Die SP be­grüsst des­halb sehr, dass der Re­gie­rungs­rat alle An­träge der rech­ten Par­teien für eine Schwächung der SKOS-Richt­li­nien ab­lehn­te.

Schlechte Noten ver­teilt die SP dem Re­gie­rungs­rat in der Ge­sund­heits­po­li­tik, weil er der Pri­va­ti­sie­rung von Spitä­lern ge­genü­ber viel zu freund­lich ein­ge­stellt ist. Für die SP ist klar, dass der Ser­vice Pu­blic in der me­di­zi­ni­schen Grund­ver­sor­gung in der Ver­ant­wor­tung der Öf­fent­lich­keit blei­ben muss und nicht in pro­fi­t­ori­en­tierte Hände ge­ge­ben wer­den darf. Eben­falls un­zu­frie­den ist die SP mit der Ver­wei­ge­rungs­hal­tung der Re­gie­rung bei der Um­set­zung der Kul­tur­lan­di­ni­tia­ti­ve, die 2012 von der Zür­cher Be­völ­ke­rung an­ge­nom­men wur­de. Die SP ist ent­täuscht, dass der Re­gie­rungs­rat die For­de­rung des Vol­kes of­fen­bar nicht Ernst genug nimmt. Be­dau­erns­wert ist auch die Zurück­hal­tung in Sa­chen Atomaus­stieg. Die Re­gie­rung lehnte in der ver­gan­ge­nen Le­gis­la­tur den vor­zei­ti­gen Atomaus­stieg ab und zeigte sich nicht be­reit, eine Ener­gie­stra­te­gie aus­zu­ar­bei­ten, die auf nu­kleare Ri­si­ken ver­zich­tet.
Die SP kri­ti­siert die sys­te­ma­ti­sche Schwarz­ma­le­rei, die Fi­nanz­di­rek­to­rin Ur­sula Gut ge­mein­sam mit den rech­ten Kan­tons­rats­mit­glie­dern be­treibt. Un­sin­nige Bud­get­kür­zun­gen und feh­lende In­ves­tio­nen, unter denen die All­ge­mein­heit lei­det, sind die Kon­se­quen­zen dar­aus.