BZO-Revision: Bitte enger zusammenrücken!
Die Bau- und Zonenordnung (BZO) regelt, wo und wie gebaut werden darf. Weil die BZO nicht mehr ganz den aktuellen Bedürfnissen entspricht, arbeitet der Stadtrat an einer Revision. Bald werden wir ausgiebig darüber diskutieren und mit den politischen Gegner streiten können.
Weil aber bereits Wahlkampf ist, reichen alle Parteien eine Flut von Vorstössen ein, um dem Stadtrat zu sagen, in welche Richtung die Revision gehen soll. Am letzten Mittwoch haben wir einige dieser Vorstösse im Rat behandelt und einige unselige von bürgerlicher Seite abgeschmettert.
Wir brauchen mehr Wohnraum. Weil das verfügbare Bauland begrenzt ist, müssen wir verdichten. Nach bürgerlicher Sicht heisst das beim gemeinnützigen Wohnungsbau soll höher und dichter gebaut werden. Nicht aber am Zürichberg. Die einen sollen näher zusammenrücken, die anderen nicht.
Wir dürfen nicht einfach blind verdichten. Zur Lebensqualität und einem attraktiven Wohnumfeld gehören auch Freiflächen und Grünanlagen. Die Verdichtung kann der Immobilienbranche fette Gewinne verschaffen. Deshalb gilt es bei der Verdichtung mass zu halten, aber bei der Qualität keine Kompromisse eingehen.
Dem Gewerbe gehen immer wieder günstige Objekte verloren. Nicht jedes Gewerbe kann beliebig hohe Mieten zahlen. Deshalb muss auch das Gewerbe, das sehr wichtig ist für die Versorgung der Stadt, mehr Platz bekommen. Nur wenn es ans Umsetzen geht kneifen die Bürgerlichen.
Ursula Koch hat seinerzeit bei der BZO-Revision dafür gekämpft, dass nicht alle Industriezonen in Dienstleistungszonen umgewandelt werden. Auch der minimale Wohnanteil wurde in der BZO vorgeschrieben. Ohne ihr Engagement hätten wir viel mehr Arbeitsplätze in der Stadt, aber bestimmt weniger Wohnraum. Nehmen wir uns ein Beispiel an Ursula Koch und seien wir wachsam, was von bürgerlicher Seite vorgeschlagen wird.