Nein zur ausgrenzenden Genderstern-Initiative
Sprache prägt unser Denken: Bei Begriffen wie «Krankenschwester» denken viele an Frauen, bei «Direktor» an Männer. Geschlechtergerechte Sprache – z.B. «Pfleger*innen» oder «Direktion» – zeigt hingegen, dass Berufe nicht für bestimmte Geschlechter reserviert sind. Das kann dazu beitragen, veraltete Vorurteile abzubauen und die Gleichstellung zu stärken.
Die Stadt Zürich bemüht sich seit mehr als 30 Jahren darum, alle Menschen gleichberechtigt anzusprechen. Seit zwei Jahren kann sie dazu auch den Genderstern verwenden. Das entsprechende Reglement gilt jedoch nur für Behördentexte. Privatpersonen, Unternehmen, Lehrpersonen oder die gesprochene Sprache sind davon nicht betroffen.
Die Initiative «Tschüss Genderstern!» will der Stadt nun nicht nur die Verwendung des Gendersterns verbieten, sondern gleich alle Sonderzeichen für geschlechtergerechte Sprache. Die Initiant*innen aus SVP-Kreisen behaupten zwar, dass es ihnen um Klarheit, Lesbarkeit und Verständlichkeit gehe. Doch der Stadtverwaltung ist kein einziger Fall bekannt, in dem ein Text wegen des Gendersterns nicht verstanden wurde. Vielleicht, weil es in der deutschen Sprache schlicht Komplizierteres gibt als ein Sternli. Die Initiative löst also kein einziges reales Problem, sondern grenzt einfach nur völlig unnötig Frauen und nicht-binäre Personen aus.
Geschlechtergerechte Sprache allein reicht nicht aus, um unfaire Unterschiede auszugleichen. Sie ist aber eine wichtige Voraussetzung dafür, dass alle Menschen nicht nur mitgemeint sind, sondern tatsächlich mitgedacht werden. Darum sagen wir am 24. November Nein zur unnötigen und ausgrenzenden Genderstern-Initiative.