Deutlicher Volksentscheid in Luzern: Auch Zürich muss AirBnB strenger regulieren

In der Stadt Luzern wurde am 12. März eine SP-Initiative mit über 64%-JA Stimmen angenommen, die die gewerbsmässige Vermietung von ganzen Wohnungen über AirBnB oder als Business-Apartments stark einschränkt. Auch Zürich muss jetzt nachziehen.

In der Stadt Zürich haben sich die Mieten in den letzten 20 Jahren fast verdoppelt. Immer mehr Wohnungen gehören Immobilienkonzernen, Banken und dubiosen AGs, die immer unanständigere Renditen erzielen. Ein beliebtes Vorgehen zur Renditeoptimierung ist die gewerbsmässige Vermietung ganzer Wohnungen über AirBnB oder als Business-Apartments.

Pragmatische Lösung

Die Stimmberechtigten in der Stadt Luzern haben heute mit 64% einer SP-Initiative zugestimmt, die solche Vermietungen analog der Regelung im Kanton Genf künftig verhindert: Ganze Wohnungen dürfen nur noch während 90 Tagen pro Jahr über AirBnB oder als Business-Apartment vermietet werden. Die gewerbsmässige Vermietung wird damit unattraktiv, die kurzzeitige Vermietung der eigenen Wohnung während einem Auslandsaufenthalt bleibt aber weiterhin möglich.

Immobilien-AGs blockieren Zürcher Regelung vor Gericht

In der Stadt Zürich werden mehrere tausend Wohnungen gewerbsmässig über AirBnB oder als Business-Apartment vermietet. Schon im Herbst 2021 beschloss der Gemeinderat den Zürcher Wohnraum besser zu schützen, indem gewerbliche AirBnBs nicht mehr zum gesetzlichen Mindestwohnanteil gerechnet werden dürfen. Der entsprechende Beschluss wird aber seither von vier AGs vor Gericht blockiert.

 

Oliver Heimgartner, Co-Präsident der SP Stadt Zürich, sagt im Lichte des heutigen Luzerner Volksentscheides: «In der Stadt Zürich fehlen tausende Wohnungen auf dem Wohnungsmarkt, weil Immobilienfirmen mit kurzzeitigen Vermietungen noch mehr Rendite erzielen können. Gerade in Zeiten einer tiefen Leerwohnungsziffer (0.07%) und stark steigenden Mieten müssen wir dieses asoziale Geschäftsmodell stoppen und nun auch in Zürich eine ähnliche Einschränkung wie in Luzern und Genf aufgleisen.»