Massenkündigung in der Siedlung Röntgenareal: SP fordert Rücknahme der Kündigungen und griffige Massnahmen gegen Leerkündigungen
Die Mieter:innen an der Neugasse 81, 83 und 85 haben Anfang Woche gleich reihenweise eine Kündigung erhalten. Zahlreiche Betroffene haben sich bereits bei der SP im Kreis 5 gemeldet. Insgesamt dürften weit über 200 Personen betroffen sein. In der Siedlung leben viele Familien, deren Kinder im Quartier zur Schule gehen, aber auch sozial benachteiligte und ältere Menschen sowie Personen mit Beeinträchtigungen, die auf barrierefreien Wohnraum angewiesen sind. «Es ist ein grausames Weihnachtsgeschenk», fasst eine Mieterin gegenüber Tsüri die Situation treffend zusammen.
Grund für die Massenkündigung ist eine Totalsanierung – obwohl die Wohnungen gemäss Aussagen der Mieter:innen zwar günstig gebaut, aber in gutem Zustand und die Bewohner:innen zufrieden sind. Damit steht die Totalsanierung im krassen Widerspruch zum Willen des Erbauers der Siedlung Röntgenplatz, Leopold Bachmann. Dieser wollte explizit bezahlbaren Wohnraum für Familien schaffen. Seine Tochter will aus ihrem Erbe nun offenbar einfach möglichst viel Profit schlagen – ohne Rücksicht auf die Menschen, für die die Siedlung gebaut wurde.
Nur gemeinnützige Wohnbauträger:innen garantieren langfristig bezahlbare Mieten
«Einmal mehr werden gute Wohnungen totalsaniert, um anschliessend die Mieten zu erhöhen und die Rendite zu optimieren. Und einmal mehr verlieren dabei unzählige Mieter:innen ihr Zuhause und werden aus Zürich verdrängt», bilanziert SP-Kantonsrat Tobias Langenegger. «Um diese Entwicklung zu stoppen, braucht es endlich griffige Massnahmen, wie sie z.B. die Wohnschutz-Initiative vorschlägt.»
Und SP-Gemeinderätin Maya Kägi Götz ergänzt: «Leider zeigt dieses Beispiel einmal mehr, dass die Eigentumsverhältnisse entscheidend sind. Auch bei fairen privaten Vermieter:innen wie Leopold Bachmann kann sich die Situation für die Mieter:innen schon von der einen zur nächsten Generation dramatisch verschlechtern. Um Wohnraum dauerhaft bezahlbar zu halten, gibt es deshalb nur eine Lösung: Stadt und gemeinnützige Wohnbauträger:innen müssen so viel Land wie möglich erwerben, damit es für immer der Spekulation entzogen wird. Denn nur sie garantieren langfristig bezahlbare Mieten und ein sicheres Zuhause.»
Die SP appelliert zudem dringend an Frau Bachmann, diese Kündigungen zurückzunehmen und das Erbe ihres Vaters verantwortungsvoll weiterzuführen, anstatt es mit dieser Totalsanierung zu zerstören.