Wir Frauen zahlen die Krise nicht
Am 15. und 16. November 2013 findet in Bern der SGB Frauenkongress statt. Er steht unter dem Motto: „gute Arbeit – gutes Leben, wir Frauen zahlen die Krise nicht“.
Für eine gute Arbeit und ein gutes Leben brauchen wir einen ausgebauten Service Public. Dies als Konsumentinnen des Service Public, als Berufstätige sowie als Angestellte des Service Public. Frauen sind die Leidtragenden als Konsumentinnen, wenn gespart wird und, wenn die Dienstleistungen nicht ausreichend ausgebaut sind. Wie zum Beispiel die Pflege zu Hause, oder die Qualität in der familienbegleitenden Kinderbetreuung. Als Berufstätige brauchen die Frauen einen ausgebauten Service Public, weil sie sich nur auf die Arbeit konzentrieren können, wenn die Kinderbetreuung und die Pflegeangebote zur Verfügung stehen und frau sicher sein kann, dass Kinder oder zu pflegende Angehörige gut versorgt sind. Andernfalls muss frau immer im falschen Augenblick frei nehmen, krank sein, nach Hause rennen, Abendsitzungen verweigern etc. Der vpod (Gewerkschaft für den Service Public) kämpft für seine Mitglieder, die im Service Public arbeiten. Die öffentliche Hand bietet bisher meistens bessere Arbeitsbedingungen als private Anbietende.
Der Bedarf an Fürsorge und Betreuung wird in den kommenden Jahren wachsen. Fürsorge- und Betreuungsaufgaben sind wichtig für die ganze Gesellschaft, alle brauchen sie irgendwann im Leben; der Zugang darf nicht vom Geldbeutel abhängen. Daher müssen diese Aufgaben ausreichend finanziert sein, und die Personen, die dort arbeiten, müssen gute Arbeitsbedingungen und gute Löhne haben. Für den vpod ist eine ausreichende Finanzierung und Anerkennung der Pflege und Betreuung im Alter als öffentliche Aufgabe sehr wichtig. Auch hier gibt es im privaten Bereich deutlich schlechtere Arbeitsbedingungen als im öffentlichen Bereich, nicht nur in Bezug auf Löhne, sondern auch in Bezug auf die Rahmenbedingungen. Private gewinnorientierte Unternehmen drängen in den Markt und verlangen die gleichen Subventionen wie die gemeinnützigen Spitex Einrichtungen. Diese Firmen bieten jedoch oftmals desaströse Arbeitsbedingungen; dies deutlich unter den Standards der gemeinnützigen Spitex-Dienste.
Der Frauenkongress hat das Motto „Gute Arbeit – gutes Leben“. Gute Arbeit für Frauen heisst, dass sie sich auf einen guten, ausgebauten, steuerfinanzierten Service Public verlassen dürfen.